Verkaufspreise festlegen – ein kleiner Guide für Labels

Labels, Lifestyle-Marken oder Bands, die Shirts und Merchandise verkaufen, stehen oft vor der Frage, zu welchem Preis sie die Waren weiterverkaufen sollen.
Da man diese Frage nicht allgemeingültig beantworten kann und mehrere Faktoren bei der Preiskalkulation eine Rolle spielen möchten wir dieses Thema etwas genauer betrachten.

 

Gewinnspanne festlegen – eine Grundrechnung zur Preiskalkulation

 

Um den Erfolg eines Unternehmens zu messen, wird oft der Gewinn oder der Profit herangezogen, den es erwirtschaftet.
Welche Gewinnspanne man erwirtschaften will, kann man mit einer einfachen Rechnung festlegen.
Um die Gewinnmarge in Euro zu berechnen nimmt man den Verkaufspreis und zieht die Kosten für die Herstellung des Artikels davon ab.
Einen Prozentsatz erhält man mit dieser Rechnung:

Gewinn in % = (Verkaufspreis UVP – Herstellungskosten) / Verkaufspreis UVP

In die Herstellungskosten fließen neben den reinen Produktions- und Rohwarenkosten noch viele andere Faktoren mit ein. Miete, Steuern, Internet, Strom, Marketing, der eigene Lohn  und weitere laufende Kosten oder prozentuale Anteile größerer Anschaffungen sollten hier mit eingerechnet werden. Besonders für Gründer ist es wichtig, den eigenen Lohn (und ggf. den der Mitarbeiter) mit einzuberechnen, um sich selbst nicht auszubeuten.
Indem man nun den Verkaufspreis anpasst kann man die Gewinnspanne aus den Verkäufen erhören oder senken.
Dies sollte wohl überlegt sein, denn im Nachhinein ist es höchst ungünstig, den Preis für das Produkt anzuheben, ohne dass der Kunde einen Vorteil daraus zieht.
In regulären Läden wird beispielsweise oft der Einkaufspreis mal 2,38 gerechnet um einen rentablen Verkaufspreis zu ermitteln. Welche Gewinnmarge Sie erzielen wollen ist jedoch nicht pauschal zu sagen, sondern muss individuell festgelegt werden.

Mit „Unique Selling Points“ den Preis erhöhen

Was ist ihr Unique Selling Point?
Werben Sie mit besonders guter Qualität oder fair und nachhaltig hergestellter Bio-Mode, die in der Anschaffung etwas kostspieliger ist, rechtfertigt dies auch einen höheren Verkaufspreis.
Besonders Bio-Qualität wird immer beliebter und die 1 oder 2 Euro mehr pro Shirt werden gerne in Kauf genommen. Durch gezieltes Marketing ihres USPs können Sie die Mehrkosten in der Produktion doppelt oder gar dreifach auf den Verkaufspreis aufrechnen.
Auch spezielle Schnitte oder besonders moderne und trendige Shirts können mehr im Verkauf  kosten als ein einfaches T-Shirt, da sie dadurch einen „High Fashion“-Charakter bekommen.
Besondere Drucke mit Spezialfarben erhöhen zwar die Produktionskosten, diese können Sie wiederum bei der Preiskalkulation einrechnen, da die Kunden bereit sind, für einzigartige Teile auch mehr zu bezahlen.

 

T-Shirt mit Geld

Mit Großauflagen mehr Gewinn machen

 

Andererseits gibt es auch die Möglichkeit, besonders viele Shirts, Beutel und Co. bedrucken zu lassen und so einen sehr guten Preis für Druck und Rohwaren zu bekommen.
Druckereien – auch wir – bieten fast immer eine Staffelung der Rohwarenkosten an, bei der der Einzelpreis eines Shirts mit größerer Abnahme sinkt. Ähnlich verhält sich dies mit den Druckkosten.
Beim Siebdruck entstehen am Anfang Kosten für Siebe und Separation, die sich bei steigender Stückzahl relativieren und bei Nachbestellungen wegfallen.
Der Verkaufspreis bleibt der gleiche und so ist die Gewinnmarge für Sie größer.
Über Klein- und Großauflagen können Sie sich auch in diesem Blogpost informieren.
Kalkulieren Sie in Vorfeld am besten die Nachfrage am Produkt und ob es sich lohnen würde, in großen Stückzahlen zu produzieren.

Der Marktwert bestimmt den Preis

Auch wenn Sie die Verkaufspreise korrekt kalkulieren kann es sein, dass sich die Shirts nur schleppend verkaufen oder – im besten Fall – so schnell wie heiße Semmeln ausverkauft sind.
Bleiben Sie immer informiert über neueste Trends, passen sie sich und gegebenenfalls ihre Preise an und versuchen Sie, mit Marketing die Einzigartigkeit ihres Produktes hervorzuheben.
Noch besser, als den Preis zu senken ist es, das Marketing oder das Konzept zu verbessern.
Wie Sie ihr Label gekonnt aufbauen und promoten finden Sie in unserem Blogpost 50 Tipps für Labels.
Informieren Sie sich darüber, welche Preise die Konkurrenz veranschlagt und halten Sie Argumente parat, weshalb ihr Produkt ggf. mehr kostet (Bio, bessere Qualität) oder überlegen Sie, wie man den Preis günstiger gestalten kann.
Wichtig ist, dass Sie immer, auch in verkaufsschwachen Phasen,  kostendeckend produzieren und kein Minusgeschäft machen. Die strategische Preiskalkulation entscheidet über den wirtschaftlichen Erfolg Ihres Labels oder beispielsweise bei Bands über den Zugewinn bei Konzerten.

 

Wir machen Ihnen ein Angebot ganz nach Ihren Bedürfnissen. Schreiben Sie uns oder fragen Sie über das Angebotsformular ein – wir freuen uns auf Sie!

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